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Grußwort des Bundesministers des Auswärtigen, Heiko Maas, zum jüdischen Neujahrsfest 5779 (Rosch Haschana)

Rosch Hashaná, © colourbox.com
Ein gesegnetes und gesundes neues Jahr 5779, glückliche und besinnliche Festtage wünsche ich allen Jüdinnen und Juden, ihren Familien und Freunden in Deutschland und überall auf der Welt!
Ein gesegnetes und gesundes neues Jahr 5779, glückliche und besinnliche Festtage wünsche ich allen Jüdinnen und Juden, ihren Familien und Freunden in Deutschland und überall auf der Welt!
Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie diese Tage voller Hoffnung und Zuversicht in die Zukunft begehen.
Aber mir ist auch bewusst, dass viele von Ihnen mit großer Sorge auf das vergangene Jahr zurückblicken. Bei uns in Deutschland hat sich auf traurige und abstoßende Art und Weise gezeigt, wie sehr leider noch immer antisemitisches Gedankengut in den Köpfen vieler verankert ist und wie unvermittelt sich antisemitische Taten Bahn brechen. Das ist beschämend und unerträglich. Dem entgegenzutreten, sind wir alle, ohne Ausnahme, gefordert. Wir werden nicht hinnehmen, dass junge Menschen von Mitschülern wegen ihres Glaubens verhöhnt werden, dass die Kippa aus Angst nur noch versteckt getragen wird und dass der Holocaust von einigen Künstlern, Politikern oder Publizisten relativiert wird.
Dem stellen wir uns entschieden entgegen – egal, ob es sich um bewusste Provokationen und Tabu-Brüche handelt oder schleichend die grundlegenden Linien unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens verschoben werden sollen. Wir müssen uns immer wieder vor Augen halten: Dass heute, 80 Jahre nachdem Synagogen in ganz Deutschland brannten und sich der Weg in den Abgrund der Shoah auftat, jüdisches Leben wieder ein fester Bestandteil der deutschen Gesellschaft ist, ist alles andere als selbstverständlich. Es ist ein Privileg, für das wir nicht nur zutiefst dankbar sind, sondern das wir mit Demut entgegennehmen. Ein Privileg, das auch Verantwortung mit sich bringt: Uns dafür einzusetzen, dass jüdische Menschen ihre Religion in Freiheit und Sicherheit in unserem Land ausüben können. Einzustehen für Menschenrechte, Toleranz, Frieden. Aufzustehen gegen Antisemitismus – nicht nur hier in Deutschland, sondern überall und jederzeit.
Für Israel wünsche ich mir, dass gerechte und tragfähige Lösungen für ein friedliches Zusammenleben im Nahen Osten gefunden werden können. Nur dann kann es endlich die Sicherheit geben, die sich die Menschen schon lange wünschen. Deutschland wird sich weiter engagiert dafür einsetzen.
Shana tova u‘metuka!