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Deutschland und Argentinien: Bilaterale Beziehungen
Offizielle Beziehungen zwischen Deutschland und Argentinien bestehen seit 1857, als der „Vertrag über Freundschaft, Handel und Schifffahrt“ zwischen Argentinien und Deutschland - genauer zwischen dem Deutschen Zollverein und der Argentinischen Konföderation - unterzeichnet wurde. Die bilateralen Beziehungen haben eine breite Grundlage in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur sowie ähnlichen Auffassungen zu wichtigen multilateralen Themen. Argentinien ist neben Brasilien und Mexiko einer der drei lateinamerikanischen Vertreter in der G20, der Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer.
In Lateinamerika ist Argentinien der viertwichtigste Handelspartner Deutschlands (nach Mexiko, Brasilien und Chile). Deutschland bezieht aus Argentinien überwiegend Rohstoffe und Nahrungsmittel und ist der größte Abnehmer argentinischen Rindfleischs in der EU. Die Einfuhr von Fahrzeugen und Kfz-Teilen stellt ebenfalls einen wichtigen Anteil der deutschen Importe aus diesem Land dar. Bei den deutschen Exporten nach Argentinien stehen industrielle Erzeugnisse im Vordergrund.
Die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen werden von einem starken Netz kultureller Verbundenheit getragen, das unter anderem die circa 1 Million Argentinierinnen und Argentinier mit deutschen Wurzeln mit geknüpft haben. Die positive Grundhaltung gegenüber Deutschland geht jedoch weit darüber hinaus.
Die Goethe-Institute in Buenos Aires und Córdoba sowie zwei Goethe-Zentren und neun Kulturgesellschaften gestalten die deutsche auswärtige Kulturpolitik vor Ort mit. Deutschland unterstützt im Rahmen der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) vor Ort insgesamt 30 Schulen, an denen Deutsch als Fremdsprache einen besonders hohen Stellenwert einnimmt. Zugleich gehören die vier deutschen Auslandsschulen im Großraum Buenos Aires zu den angesehensten Privatschulen im Land.
Auch als Partner in Akademie und Wissenschaft genießt Deutschland einen sehr guten Ruf in Argentinien. Die wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit basiert auf einer langjährigen Tradition (Rahmenabkommen vom 31. März 1969). Leuchtturmprojekte sind unter anderem das Deutsch-Argentinische Hochschulzentrum, das Max-Planck-Partnerinstitut (Biomedizin) oder das deutsch-argentinische Geodätische Observatorium.